Moral in der Gesellschaft

Moral & Ethik

Moral in der Gesellschaft

Moral in der Gesellschaft

Es ist selbstverständlich für uns, dass wir unser Handeln für richtig empfinden. Der Grund ist sehr einfach, wir haben unterschiedliche moralische Grenzen und Ansichten. In dieser Folge betrachte ich dies aus gesellschaftlicher Sicht und was jeder Einzelne tun kann, um unser Zusammenleben besser zu machen.

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Moral und Ethik in der Gesellschaft

Textauszug – Transcription

Moral in der Gesellschaft

Ich erwische mich immer wieder, dass ich das Handeln oder die Aussagen anderer bewerte, und zwar nach meinen Maßstäben. Und wenn du dir jetzt denkst, das ist aber nicht schön, dann gebe ich dabei auch vollkommen recht. Aber bis zu einem gewissen Punkt ist das vollkommen normal. Eine Gesellschaft funktioniert, wie ein großer Organismus und da muss natürlich jedes Rädchen in das andere passen, sonst funktioniert die Gesellschaft nämlich nicht.

Und wir sind dabei handelnde Personen, genauso Brecher von Konventionen und auch Polizei in einem. Um es besser zu verstehen, wir können Müll trennen, wir können aber genauso den Müll nicht trennen und wir können jemanden der den Müll nicht trennt anklagen. Im letzten Fall werden wir ungewollt und inoffiziell zu einem Polizisten der über das richtige Tun wacht.

Auf die Sichtweise kommt es an

Und natürlich hat die Sichtweise ob etwas richtig oder falsch ist, sehr viel mit der Gesellschaft zu tun in der wir aufwachsen. In manchen Ländern gibt es oder gab es lange Zeit keine Mülltrennung, wenn wir dann den Müll dort sehen, können wir nur den Kopf schütteln über den Umgang mit unserer Umwelt. Ich muss mich dann daran erinnern, dass bei uns in den 80ern auch noch alles in eine Tonne kam und sich keiner Gedanken machte über den Müll den wir produzieren.

Genauso sieht es mit der Gleichberechtigung der Frauen aus, wir verurteilen Länder, die jetzt dort stehen wo wir vor 50 Jahren waren. Natürlich ist eine Ungleichbehandlung für uns nicht nachvollziehbar, aber für diese Gesellschaft zum jetzigen Zeitpunkt normal. Auch wenn ich es nicht akzeptieren möchte, wie in manchen Ländern mit Frauen umgegangen wird, muss ich verstehen, dass dort einfach die Moral für die Gleichberechtigung noch nicht soweit ist.

Wo stehen wir?

Und damit komme ich zu dem Punkt um den es mir heute geht, wir sehen uns gerne auf einem hohen Ross und sehen nach unten, aber wenn ich mir unsere Gesellschaft so ansehe, bin ich mir nicht sicher ob das berechtigt ist. Wie wir miteinander umgehen ist aus meiner bescheidenen Sicht eher ein Rückschritt als ein Fortschritt.

Bestes Beispiel gerade die beliebte Hetzjagd auf den Fußball. Karl-Heinz Rummenigge erklärt seine Sicht auf die Impfthematik und nimmt vor allem seine Spieler in die Pflicht sich auch zu impfen um den Impfgegnern die Sorgen zu nehmen. Im darauffolgenden Satz sagt er aber ganz klar „Wir wollen uns nicht vordrängeln“ Was macht die Presse? Sie geht zu Politiker die auf der Suche sind, mit einem markanten Spruch auf die Titelseite zu kommen. Natürlich wird bei der Frage zur Aussage von Rummenigge der Satz des nicht Vordrängelns einfach weggelassen. Und die Empörung der Politiker natürlich auch rechtfertigt.

In der Kindheit hat man sich so gegeneinander ausgespielt: der hat gesagt, dass du …, aber ist das ein Umgang von Erwachsenen Für mich nicht.

Steuermoral?

Das gleiche gilt für mich für die Steuerflüchtlinge, die dann hier das Schulsystem, die Straßen oder die Politik kritisieren. Wenn jemand meint mit seinem online Business ins Ausland gehen zu müssen um sich 50% Steuern zu sparen, für mich in Ordnung, aber was ich nicht möchte, dass die dann von meinen Steuergeldern profitieren oder mitreden wollen.

Steuern sind natürlich auf den ersten Blick ein extrem unangenehmes Thema, aber das ist eigentlich das Geld, das für uns und unsere Infrastruktur da ist. Ich könnte heute keinen Podcast machen, wenn ich nicht in die Schule hätte gehen können und vielleicht würden wir uns immer noch mit Keulen die Köpfe einschlagen, wenn man nicht Strukturen und eine Diplomatie aufgebaut hätte.

Hier wäre ein Umdenken von ich zu uns mein größter Wunsch. Und mal ganz ehrlich, diejenigen die bei uns keine Steuern bezahlen wollen, sind ja nicht die wenig Verdiener, sondern diejenigen, die sich die Steuern auch leisten können. Ich habe schon immer gut verdient und ich habe mich am Ende des Jahres immer gefreut, wenn ich viele Steuern bezahlt habe. Das bedeutet nämlich auch, dass ich viel verdient habe.

Nehmen und Geben sollte selbstverständlich sein

So ähnlich ist es auch mit der privaten Krankenkasse, mittlerweile ist es schon fast normal 30 Jahre in der günstigen und oftmals besseren privaten Krankenvorsorge zu sein und dann kurz vor der Rente wird die Arbeitszeit soweit abgesenkt, dass man unter die Einkommensgrenze fällt, um in die gesetzliche KK wechseln zu können. Ich finde das vorsichtig gesagt äußerst unschön, eine Gesellschaft hat immer etwas von Geben und Nehmen und eben nicht nur vom Nehmen.

Und genau diese Kleinigkeiten, vergiften und verändern eine Gesellschaft und was Hass bewirkt, haben unsere Vorfahren vor ca.80Jahren miterlebt und wie das die Moral der Gesellschaft verändert ebenfalls.

Moralveränderung durch die Nationalsozialisten

1933 haben die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland übernommen. Wäre es zu diesem Zeitpunkt denkbar gewesen alle jüdischen Deutschen aus ihren Wohnungen zu zerren, sie in Züge zu pferchen und dann zur Vernichtung in das nächste Konzentrationslager zu transportieren?

Nein, es wäre nicht möglich gewesen. Selbst diejenigen die die Juden nicht mochten, hatten noch eine moralische Grenze. Allerdings wurde diese Moral in den nächsten Jahren durch Hass und radikale Ausgrenzung zerstört. 1941 war genau das gerade beschriebene ein normaler Vorgang für die Bevölkerung.

Moral ist also nicht etwas Beständiges, sondern es bleibt in Bewegung mit der Gesellschaft. Positiv, wie im Fall der Gleichberechtigung der Frau oder Negativ, wenn Hass und Ausgrenzung geschürt wird.

Moral ist die Aufgabe jedes Einzelnen

Hier kommt für mich die soziale oder emotionale Intelligenz ins Spiel. Wie gehen wir miteinander um, was ist meine Rolle und werde ich dem gerecht, was ich von anderen einfordere.

Ich glaube nicht, dass wir alle Moralapostel sein müssen, wir müssen auch nicht alles verurteilen, was andere machen und wir anders machen würden. Mir geht es um den gesunden Mittelweg leben und leben lassen. Niemand wird alles immer genau richtig machen und jeder hat seine Fehler und das sollte man akzeptieren, genauso aber wie man auch akzeptieren sollte, dass man in einer Gesellschaft eben nicht nur Rechte hat oder einen Nutzen hat, sondern eben auch Pflichten. Ich sehe da natürlich auch alle Eltern in der Pflicht, wir dienen als Vorbilder und wir können nicht erwarten, dass unsere Kinder ihren Pflichten nachgehen, wen wir es selbst nicht tun.