Der Elefantenflüsterer

Emotional intelligente Kommunikation in der Wildnis

Der Elefantenflüsterer

Das bewegende Buch des Umweltschützer Lawrence Anthony und seiner Elefantenherde in Südafrika ist ein wunderbares Vorbild für emotional intelligente Kommunikation

Ich werde in dieser Folge nicht nur Lawrence Buch betrachten, sondern auch die parallelen in der Kommunikation aufzeigen und wie man dieses Wissen für sich persönlich nutzen kann.

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Der Elefantenflüsterer

Textauszug – Transcription

Lawrence Anthony – Der Elefantenflüsterer

Keine Angst, du bist jetzt nicht beim literarischen Quartett, es geht nicht um Schreibstil oder die Geschichtserzählung, sondern um das Zusammenleben mit einer Elefantenherde und was das mit uns zu tun hat.

Mich hat das Buch und die Geschichte sehr bewegt, da sie in einem Teil von Südafrika spielt, den wir schon dreimal besucht haben und vielen Dinge die Lawrence Anthony über seine Elefanten schreibt auch wir schon erlebt haben. Sicherlich nicht in der Tiefe und der Intensität, aber für uns schon sehr beeindruckend.

Lawrence Anthony war ein Ranger und Tier- bzw. Umweltschützer und hatte sein Thula Thula Private Reservat mitten im Land der Zulus, südlich vom Swasiland. Also in einem sehr schwarzen Teil von Südafrika. Wir durften vor einigen Jahren selbst mal zwei Nächte in einem Zulu Dorf in der Nähe übernachten und habe dabei die Bräuche ein wenig kennenlernen dürfen.

Totenwache seiner Elefanten

Aber zurück zu Lawrence, er starb leider schon 2012 und ich kannte seine Geschichte ein wenig, weil ich im Fernsehen einen Bericht sah, wie sich die Elefanten 2 Tage bei seinem Haus von ihm verabschiedeten wie von einem Familienmitglied. Wirklich extrem beeindruckend und es zeigt auch, dass intelligente Tiere wie Elefanten offensichtlich nicht nur unbewusst gesteuert sind, sondern auch in irgendeiner Form ein Bewusstsein haben müssen, um bewusst Entscheidungen treffen zu können und dies zeigt auch die Geschichte dieser Elefantenherde.

Emotional intelligente Kommunikation

Ich möchte jetzt nicht die genauen Inhalte des Buches erzählen, aber ich möchte gerne aufzeigen, dass der Umgang mit Tieren genauso funktioniert wie mit Menschen und Lawrence konnte offensichtlich mit Tieren, wie auch mit Menschen emotional intelligent kommunizieren.

Was ist passiert?

Er bekam das Angebot eine Elefantenherde zu übernehmen die ständig Ärger macht und wenn er sie nicht übernimmt, dann werden die Elefanten abgeschossen. Dieses Damoklesschwert schwebte auch bei ihm ständig über dieser Herde, da sie nicht nur aggressiv, sondern auch sehr klug waren. Aber er schaffte es Vertrauen aufzubauen, daher auch der Begriff der Elefantenflüsterer. Die Elefanten, bzw. die Leitkuh und Lawrence sprachen zwar nicht die gleiche Sprache, aber sie konnten sich trotzdem miteinander verständigen und sich gegenseitig akzeptieren und eben vertrauen.

Was sich für viele die Elefanten nur friedfertig aus dem Tierpark kennen als nichts Besonderes anhört, ist eine wirkliche starke Leistung. So ein Elefant hat überhaupt kein Problem einen Menschen umzubringen oder ein Auto umzuschmeißen, daher kann man mit Gewalt nichts erreichen, sondern man muss auch bei so einem Riesen mit Fingerspitzengefühl arbeiten.

Und bei uns?

Das ist wie bei uns Menschen, man kann einen Mitarbeiter natürlich brechen und zwingen, aber wirklich erfolgreich arbeiten wird ein Mitarbeiter nur, wenn er nicht extrinsisch mit der Peitsche motiviert wird, sondern wenn seine Motivation von innen rauskommt. Er also eine intrinsische Motivation hat.

Sind Elefanten intelligent?

Und warum ich seine Leistung so schätze, hat auch damit zu tun, dass er die Elefanten nicht als „die Elefanten“ eingeschätzt hat, sondern die Rangordnung und die Charaktere berücksichtigt hat. Jedes einzelne Tier in der Herde ist ein Individuum. Auch hier ist die Parallele zu uns Menschen leicht zu erkennen. Auch wir ticken nicht alle gleich. Ich würde sogar sagen, es ist schlecht, wenn ich in einem Team lauter gleiche Charaktere hätte. Man benötigt die Lauten genauso wie die Leisen und man benötigt die Denker ebenso, wie diejenigen, die den Großteil der Arbeit wegschaffen. Jeder einzelne ist wichtig, an unterschiedlichen Stellen und für unterschiedliche Aufgaben, aber er ist wichtig.

Unsere Erfahrungen

Aber zurück zu den Elefanten, wir haben mittlerweile sicher schon über 1000 freilebende Elefanten erlebt und die ersten Begegnungen waren vor allem Bewunderung, aber mit der Zeit lernt man die Tiere auch einschätzen und wir haben verstanden, wie wir uns gegenüber ihnen verhalten müssen.

Am meisten beeindruckt waren wir vermutlich von unserer ersten direkten Begegnung ohne Auto und ohne Zaun. Wir hatten im Krueger National Park einen Early Morning Walk, da ist man in einer kleine Gruppe mit höchstens 8 Personen und 2 Ranger 3-4h zu Fuß in der Wildnis unterwegs. Und nur ca. 50 Meter von uns entfernt ist eine Herde Elefanten an uns vorbei gezogen. Vorne weg die Leitkuh und am Ende der Gruppe der Bulle. Es wirkte alles sehr friedlich und wirklich faszinierend. Allerdings als der Bulle uns entdeckt hat, war der Spaß für ihn erstmal vorbei. Er rannte auf uns zu, stellte die Ohren auf und trötete in voller Lautstärke.

Elefantenhypnose

Der Ranger sagte nur, keiner soll sich bewegen, alle sollen einfach nur stehen bleiben und ruhe bewahren. Das fiel mir nicht schwer, da ich fleißig Bilder von dem Angriff machte und noch gar nicht richtig verstand, dass der Elefantenbulle das ernst meint. Aber dann kam das beeindruckende. Der Ranger sprach dann ganz ruhig, mit tiefer Stimme mit dem Elefanten. Es war wie bei einer antiautoritären Hypnose. Der Elefantenbulle beruhigte sich langsam und als der Ranger sagte, wir tun ihm und seiner Familie nichts und er kann wieder zurück zu seiner Familie gehen, hob er noch einmal den Rüssel, drehte sich um und ging.

Dies war wirklich eine sehr beeindruckende Demonstration einer Deeskalation und auch bei uns Menschen funktioniert es so, wenn wir auf einen Angriff flüchten oder einen Gegenangriff starten, dann geht es nicht gut aus, wenn wir aber ruhig reagieren und wieder auf eine Beziehungsebene zurückkommen, dann kann man Probleme lösen.

Der Elefant wollte uns nicht vorbei lassen

Unser zweiter Vorfall war auch im Krueger NP, wir waren allerdings alleine mit dem Auto unterwegs und es war ein Jahr später. An dem Tag nieselte es etwas und es war ein wenig kühl und auf unserer Strecke zum nächsten Camp begegnete uns ein einzelner Bulle auf der Straße. Der war sichtlich ziemlich angepisst und er ließ einfach keine Autos an sich vorbei fahren. Wir mussten aber irgendwann vorbei. Er griff aber jedes Auto an, dass es probierte. Wir benötigten eine Stunde bis wir endlich an ihm vorbei waren und wir hatten an dem gleichen Tag auch eine Büffelherde die die Straße überquerten. Die Herde war so riesig, das wir weder links noch rechts von der Straße ein Ende sahen, aber wir mussten da durch. Büffel sin nicht besonders intelligent und anlegen würde ich mich selbst im Auto ungern mit denen. Allerdings sind sie Fluchttiere und handeln anders als ein Elefant, der sich nicht so leicht vertreiben lässt. Wir sind also nach einiger Zeit immer näher an die Gruppe rangefahren und man sieht dann an den Ohren wie die Aufmerksamkeit in unsere Richtung geht. Das ist eine interessante Körpersprache, da sie uns zeigt, wir werden jetzt wahrgenommen. Und 5m weiter mit dem Auto blieben sie stehen und wir konnten mittendurch fahren. Es war eine eindeutige Kommunikation. Wir müssen hier durch, ok, wir haben euch gesehen und bleiben stehen.

Auch das ist 1:1 auf uns Menschen zu spiegeln, wir müssen nicht immer alles aussprechen, oftmals verrät unser Handeln oder auch nur der Blick, was wir wollen. Dafür müssen wir allerdings aufmerksam sein.

Konflikte lösen mit emotional intelligenter Kommunikation

Nochmals zurück zum Buch von Lawrence. Er beschrieb auch einen kleinen Kleinkrieg zwischen zwei Zulu Stämmen in den er reingeraten ist ohne es zu wollen und wie er es gelöst hat, zeigt wie stark seine emotional intelligente Kommunikation wirklich sein musste. In diesen Breitengraden kann ein falsche Wort zum Tod führen und er hat sich vorab Strategien überlegt, allerdings nicht unterwürfig, sondern auf seinem Standpunkt beharrend. Wirklich beeindruckend. Auch dies ist so 1:1 auf unser Zusammenleben zu übertragen und das ist auch der Grund, warum ich heute mal über ein Buch spreche, diese parallelen in der Kommunikation sind offensichtlich und ein gutes Beispiel dafür, wie wir emotional intelligent kommunizieren können oder besser sollten.

Der Elefantenflüsterer ist aber nicht nur ein Buch zum Reflektieren, sondern auch eine wundervolle Geschichte. Gerade als Hörbuch sehr empfehlenswert. Ich stelle in die Shownotes mal den Link zum Buch mit rein.

Mein Traum

Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass ich schon seit ein paar Jahren davon träume vielleicht zukünftig mit meinen EIK Teilnehmern mal nach Afrika zu fliegen und von Rangern zu lernen. Das Lesen von Tieren ist nämlich sehr ähnlich wie das Lesen von Menschen. Sobald man bewusst und aktiv auf Dinge achtet, fällt es einem nicht mehr schwer zu erkennen, wie es dem anderen geht und was er als nächstes beabsichtigt. Und das gilt für Tiere wie eben auch für Menschen.

Trauriges Ende

Allerdings gibt es auf beiden Seiten auch einen ungewissen Faktor, es ist nicht alles vorhersehbar und berechenbar und auch dafür benötigt man Lösungen. Wir haben leider auch das schmerzlich in Südafrika erlebt. Bei unserem letzten Besuch 2019 waren wir für drei Tage bei einem Tierschützer in seiner Liontreetop Lodge, er hatte zwei kleine weiße Löwinnen gerettet und diese täglich zweimal bei einem Rundgang gezeigt und man ging mit ihnen spazieren, wirklich sehr beeindruckend. Das Vertrauensverhältnis war extrem stark zwischen West, dem Besitzer und den beiden Löwinnen. Er hat uns schon damals erzählt, vor welcher er mehr Respekt hat und wenn sie ihn mal töten würden, dann wäre es sie und er hat auch schon dafür gesorgt, was mit den beiden dann passieren würde. Leider passierte dieses Schicksal auf den Tag genau am 26.8 ein Jahr später und der über 70jährige West wurde von seinen zwei Mädels beim spielen tödlich verletzt. Mir geht das heute noch nahe, da er so eine unglaubliche Liebe für Tiere hatte und sehr darauf achtete, wie die Natur geschützt gehört.

Ich werde auf meiner Seite auch ein paar Bilder zu diesem Podcast hinzufügen, damit man auch eine kleine Vorstellung hat zur heutigen Folge. Und meine Empfehlung, auch bei Filmen oder Büchern mal selbst reflektieren, wie gehe ich mit Menschen um, wie würde ich es machen und vielleicht auch einschätzen, was hat der andere besonders gut, bzw. schlecht gemacht.

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