Rassismus
Fremdenhass
Fremdenhass
Woher kommt der Rassismus? Warum haben manche Menschen Angst vor anderen Haufarben, der Herkunft oder anderen Religionen und warum fällt es uns so schwer uns gegenseitig zu 100% zu akzeptieren. Diese Fragen möchte ich in dieser Folge beantworten.
Das Buch findet ihr hier:
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Mit meiner Folge zum Thema „Was darf man noch sagen“ hat sich meine Hörerin Vivian angegriffen gefühlt und meinte ich spiele den Rassismus runter. Wir haben dann über den Instagram Chat sehr lange diskutiert, da mich der Vorwurf doch getroffen hat, da ich sicherlich viele Fehler habe, aber ich teile Menschen ganz sicher nicht in unterschiedliche Rassen ein!
Vivian hat mir auch nicht Rassismus direkt vorgeworfen, sondern, dass ich Beleidigungen gleichstelle, also das N-Wort und den Hurensohn auf eine Stufe stelle und somit dem Rassismus nicht den nötigen Stellenwert gebe. Dazu stehe ich auch und zwar nicht als Verharmlosung, sondern als Ausschluss all dieser Begriffe. Beleidigungen gehen einfach auf diesem Niveau überhaupt nicht. Wenn mal jemand Dummkopf sagt, dann bin ich auch nicht päpstlicher als der Papst. Aber jemanden öffentlich als Drecksfotze zu bezeichnen und dann vom Gericht zu hören, dass müsse man aushalten als Politikerin, da es seine Meinung ist, geht mir zu weit und ist für mich nicht besser oder schlechter wie jeglicher Rassismus.
Dies ist also der Grund für die heutige Folge und ich bin Vivian für den Austausch auch sehr dankbar und freue mich wirklich, wenn jemanden meine Meinung nicht gefällt, dass er sich gerne bei mir melden darf. Möchte aber auch dazu sagen, meine Mail oder Chatnachrichten sind ungefähr 50/50 positiv, wie auch kritisch und das ist auch schön so, auch ich entwickle mich durch dieses Feedback immer weiter. Und eins ist auch klar, ich gebe immer nur meine Meinung weiter und würde niemals behaupten, dass dies die einzig richtige ist, es ist halt meine Meinung mit all meinen Fehlern und auch Erfahrungen.
Schon der Begriff ist aus meiner Sicht eine Beleidigung, da wir im Gegensatz zu Hunden oder Katzen unter uns Menschen keine unterschiedlichen Rassen haben. Der Mensch ist eine Rasse die sich vielleicht in der Hautfarbe unterscheidet, aber ansonsten nur minimal. Und wer einen andersfarbigen und das meine ich in alle Richtungen als minderwertig bezeichnet, hat vermutlich noch nicht in den Spiegel geschaut. Es gibt keinen besseren oder schlechteren Menschen.
Aber woher kommt das dann überhaupt. Vor vielen Jahren hat man die Leistungsfähigkeit und die Intelligenz oftmals an der Hautfarbe oder am Volk festgemacht, um sich darüber zu stellen. Die Nazis haben daraus sogar eine Forschung gemacht, um klar zu sagen, dass die Arier die beste Rasse sein. Was natürlich Unsinn war. Und die Kolonialstaaten haben die kräftigen Afrikaner als gute Arbeiter missbraucht, bzw. ehrlicher gesagt, versklavt.
Die Angst vor dem Unbekannten, also einer vermeintlich anderen Rasse ist ein total normaler Vorgang in unserem Unterbewusstsein. Früher waren wir nicht so mobil und wenn dann an den Dorfgrenzen auf einmal Wikinger, Römer, Asiaten oder Dunkelhäutige standen, dann ging man von einem Überfall aus. Die Angst ist also grundsätzlich vollkommen normal und keine Hautfarbe ist vor dieser Reaktion geschützt.
Wenn also heute ein Asiate oder eine Asiatin im dunkeln auf dunkelhäutige trifft, wird der Wechsel der Straßenseite deutlich häufiger sein, als wie wenn sie auf einen Asiaten treffen. Dies gilt natürlich für jede Hautfarbe. Jede Hautfarbe hat vielleicht schon mal eine schlechte Erfahrung gemacht oder sie auch nur im Fernsehen gesehen. Auch das Speichern wir häufig als Erfahrung ab, nicht schön, aber die Wahrheit.
Und wie ich in dem absolut empfehlenswerten Buch von Travor Noah lesen musste, gilt das nicht nur für andersfarbige Menschen, sondern auch auf Völkerstämme. Er ist während der Apartheidspolitik in Südafrika als Xhosa geboren und der zweite große Stamm sind die Zulu. Die kenne ich ein wenig besser, da wir in deren Region schon in mehreren Dörfern waren und ich auch mit einigen schon interessante Gespräche geführt habe. Nach über 50 Jahren Apartheid ist die dunkelhäutige Bevölkerung nicht auf die Weißen losgegangen, sondern es begann ein schlimmer Krieg zwischen den Xhosa und den Zulu um die Macht im Land. Auch wenn dieser Kampf untereinander lange Zeit unterdrückt wurde, kochte er bei der ersten Gelegenheit sofort wieder hoch. Im Grunde nur traurig was da alles passierte, aber es zeigt leider auch, es ist nicht nur die Hautfarbe, sondern die Angst vor dem Anderen. Das kann eine andere Hautfarbe sein, aber auch ein anderes Volk.
Das ist leider das normale Leben und lässt sich nur abschalten indem man einfach den Kontakt zu anderen Völkern erhöht. Unsere Töchter durften schon einiges auf der Welt anschauen und ich glaube nicht, dass sie Angst haben vor Andersfarbigen. Wenn wir in Supermärkten beim Einkaufen waren, waren meine drei Mädels aufgrund ihrer Hautfarbe und auch noch blond, bzw. rothaarig natürlich immer ein Hingucker und wir wurden auch angesprochen, in Afrika, wie auch in USA. Durch solche Handlungen und einem normalen Umgang werden auch Erfahrungen gesetzt, um keinerlei Angst zu haben.
Auch wenn wir kleinen Leute nur einen kleinen Teil zur Lösung des Problems beitragen können. Sollten wir Begriffe die andere Völker beleidigen nicht nutzen. So viel Respekt sollte jeder Mensch haben. Und auch wenn hier der Rassismus von vielen Seiten nicht toleriert wird und man damit vor allem immer die dunkelhäutigen Menschen meint, ist das Problem global gesehen viel größer.
In Australien sind es die Aborigines, In USA neben den Menschen mit Afrikanischer Abstammung die indigenen Völker in China die Tibetaner und bei uns die Flüchtlinge und viele mehr.
Es ist auch nicht ein Problem der dunkelhäutigen Menschen, sondern Rassismus geht uns alle was an. Eine Lösung kann es nur geben, wenn alle Menschen bereit sind jeden anderen Menschen zu akzeptieren.
Wir können unsere Urinstinkte nicht beiseite schieben, aber wir können bewusst darüber nachdenken, wie wir miteinander umgehen. Begriffe die beleidigen müssen tabu sein, aber das ist nur eine Anfang, es geht auch wie beim Frauenrecht darum, dass jeder Mensch gleich ist, das geht mit Sicherheit nicht auf der ganzen Welt von heute auf morgen, es ist ein Prozess des Umdenkens.
Bei uns gab es bis vor 30 Jahren kaum dunkelhäutige, bei uns waren es die damaligen Gastarbeiter aus Italien und der Türkei die den ersten Fremdenhass und eine Ausgrenzung zu spüren bekamen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir 1979 in der 4. Klasse gemeinsam mit einer türkischen Klasse in ein Schullandheim fuhren. Es war das erste Schulprojekt in Bayern wo man sehen wollte ob das funktioniert. Wir hatten in der Woche auch überhaupt keine Probleme, da Kinder eher unterscheiden gut oder böse und nicht in Nationalitäten. Damals berichtete sogar das bayrische Fernsehen über uns. Warum die Klassen überhaupt getrennt waren kann ich aber heute nicht mehr sagen. Aber ich kann mich noch daran erinnern, wie es kurze Zeit später eine Prügelei zwischen unseren beiden Klassen gab, dabei ging es aber um die Besetzung des Schulhügels und nicht um Fremdenhass, aber die Lehrer haben das natürlich sofort auf die unterschiedlichen Nationalitäten geschoben. Daran erkennt man, dass man immer nur das sieht, was man auch sehen möchte. Uns wurde also Fremdenhass vorgeworfen, obwohl es nur um die Herrschaft des Schulberges ging.
Und das sieht man auch heute, wenn ein dunkelhäutiger eine Straftat begeht, ist das Geschrei sofort sehr groß, dagegen bei einem Weißen wird gesagt, das ist halt ein Böser. Das Problem ist einfach, in jedem Volk gibt es und jetzt muss auch ich zur Beleidigung greifen, Idioten, aber auch viele viele anständige Menschen. Wenn ich mir vorstelle, wo wir mit unseren Mädels in Südafrika mit dem Auto stecken geblieben sind und uns dann aus dem Dorf völlig fremde Menschen geholfen haben. Da würde niemand auf die Idee kommen, dass diese Menschen etwas gemeinsam haben mit einem Kriminellen.