Toleranz

Toleranz in der Gesellschaft

Toleranz in der Gesellschaft

Toleranz in der Gesellschaft

Toleranz ist ein sehr wichtiger Teil in unserem Zusammenleben. Von der kleinen Familie bis zu einer kompletten Gesellschaft ist es entscheidend, wie wir miteinander umgehen.

In dieser Folge nehme ich das letzte Thema Moral noch einmal auf und gehe einen Schritt weiter zur Toleranz in unserer Gesellschaft.

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Toleranz in der Gesellschaft

Textauszug – Transcription

Was ist Toleranz?

Unter Toleranz verstehen wir, abweichende Überzeugungen zu akzeptieren. Ein gläubiger Mensch sollte also tolerieren und akzeptieren, dass es auch Menschen gibt, die nicht glauben oder die, die an was anderes glauben wie er selbst.

Oder in der Politik sollte auch ein Kapitalist akzeptieren, wenn die Sichtweise eines Sozialisten anders ist als seine eigene Meinung. Über Meinungsfreiheit habe ich ja schon mal gesprochen und ich denke die ist auch ein sehr hohes Gut, auch wenn es manchmal wirklich hart ist.

Toleranz in den sozialen Medien

Früher war dieser Umgang mit der Meinung anderer noch einfacher. Es gab nicht eine große Plattform wie jetzt z.B. Facebook wo alle Meinungen aufeinandertreffen. Früher waren die Interessensgruppen mehr in sich geschlossen und die Nahtstellen berührten sich eher mal im persönlichen Gespräch.

Jetzt ist alles anders und ich erzähle mal ein ganz aktuelles Beispiel. Ein Radiosender schreibt „Der Reiseveranstalter Alltours will ab November nur noch geimpfte Gäste in seine Hotels lassen. Was haltet ihr davon?“ dazu mit Bildchen und den typischen Smiley Antworten Daumen nach oben für sinnvoll und ein weinender Smiley für unfair.

Nach wenigen Stunden hat dieser Beitrag 498 Kommentare, mit überwiegend bösen Antworten von Impfgegnern und Kommentaren wie Alltours soll man blockieren oder es wäre unfair.

Solche Umfragen sieht man ja zur Zeit fast täglich und die Medien machen sich es zunutze, die Menschen gegeneinander aufzubringen um mehr Reichweite zu erzielen. Hier bin ich sofort wieder beim Thema Moral. Natürlich ist es erlaubt eine einfache Frage zu stellen, aber ich finde es wirklich bedenklich, wenn dann schon der Fragesteller sich die Hände reibt und sich freut, dass sich jetzt die Menge wieder zerfleischt. Für mich hat das ein wenig mit den Gladiatoren Kämpfen im alten Rom zu tun, man freut sich an den Kämpfen anderer. Aber da sind wir wieder beim moralischen Thema, mir geht es heute ja um die Toleranz.

Meinung anderer ertragen

Voltaire hat mal gesagt „Ich bin nicht einverstanden mit dem, was sie sagen, aber ich werde bis zum Äußersten dafür kämpfen, dass sie es sagen dürfen.“

Eine Gesellschaft muss auch eine andere Meinung ertragen können und wenn ein Impfgegner sagt, er lässt sich nicht impfen, empfinde ich das zwar schwach aus Sicht der Gesellschaft, schließlich spielen wir darin alle ein Rolle, aber ich akzeptiere es. Ich würde niemals verlangen, dass sich jemand impfen muss in unserem Land. Allerdings sollten diejenigen die sich nicht impfen lassen auch akzeptieren, wenn die Geimpften nicht mit mehr mit ihnen in Kontakt treten möchten. Beides hat mit Toleranz zu tun.

Impfung im Pflegeheim?

Mal ein Beispiel, was in den nächsten Jahren Wirklichkeit werden könnte und was bei uns in der Nähe passiert ist. In einem Alten/Pflegeheim wurde Corona eingeschleppt, vermutlich von Pflegern, da keine Besucher erlaubt waren. Am Ende starben ca. 1/3 der Bewohner. Gleichzeitig weiß ich von einer Altenpflegerin aus einem anderem Heim, dass positiv getestete, aber ohne gesundheitlichen Probleme einfach weitergearbeitet haben. Für mich ein völliger Irrsinn, genauso wie die Schulpraktikanten in Dezember/Januar in den Altenheimen gearbeitet hatten und das nur mit einem Corona Test am Anfang.

Das sind Fakten und das Wissen habe ich jetzt und jetzt passiert irgendetwas mit meinem Papa, der ist 83 und er müsste in ein Heim. Ich hoffe das dauert noch lange, da er noch Bumperlgsund ist, aber man weiß ja nie.

Jeder darf sich frei entscheiden, aber …

Auch Pflegekräfte haben ja die freie Entscheidung ob sie sich impfen lassen oder nicht und auch das finde ich völlig in Ordnung. Ich würde meinen Papa aber nicht in ein Heim geben, wo nicht alle Pfleger geimpft sind. Ich bin mir sicher, dass es zukünftig Heime geben wird, wo auch nur geimpftes Personal arbeitet und auch das finde ich vollkommen in Ordnung. So wie ein Pfleger sich frei entscheiden darf ob er sich impfen lässt, muss sich auch eine zu pflegende Person frei entscheiden dürfen, ob sie mit so jemanden in Kontakt treten möchte.

Ich bin mir sehr sicher, dass manche Heime genau damit werben werden. Und so wird es auch in der Tourismusbranche oder bei Veranstaltungen laufen und das hat nichts mit einer 2. Klassen Gesellschaft zu tun, schließlich darf jeder selbst entscheiden was er macht.

Es ist meine Entscheidung

Dies ist auch nichts neues, es gibt Länder wo man ohne Gelbfieberimpfung nicht einreisen darf und mal weg von den Impfungen. Ich kann von einem Veganen Restaurant auch nicht erwarten, dass ein Gericht mit Fleisch angeboten wird, nur weil ich es möchte. Genauso wenig kann ich in einem Raucherclub erwarten einen Nichtraucherplatz zu bekommen. Und in die Damensauna darf ich auch nicht gehen, egal wie sehr ich mich durch die Ungleichbehandlung diskriminiert fühle. Der Betreiber darf entscheiden wem er seine Dienste anbietet und wem nicht und so wird es zukünftig auch mit den Geimpften und den nicht Geimpften sein.

Ich würde mir wünschen, dass wir wieder viel mehr Verständnis zeigen für Entscheidungen der anderen, auch wenn sie mir persönlich nicht gefallen.

Warum lasse ich mich impfen?

Hier mal meine Sicht auf die Impfung und warum ich mich impfen lasse. Wir glauben immer alles steht uns zu, aber wir möchten nichts dafür tun. Einerseits schimpfen wir über Steuern, beklagen uns dann über die Zustände auf den Straßen oder den Schulen oder wir klagen über die Kosten für die Krankenkasse, gleichzeitig wollen wir aber Chefarztbehandlung und das Pflegepersonal soll soviel verdienen wie der Arzt. Natürlich gibt es da einiges zu tun und ich möchte sicherlich nichts schön reden, vor allem mit Blick auf die Verteilung von Rettungsgeldern, da werde ich gleich noch darauf eingehen. Aber  wir sollten verstehen, dass wir alle in einer Gemeinschaft zusammenhängen und wenn ich steuern hinterziehe, dann betrüge ich nicht den Staat, sondern die komplette Gemeinschaft. Und wir sind nun mal alle aufeinander angewiesen und das ist auch bei der Impfung so.

Wenn wir Corona besiegen wollen ohne darauf zu hoffen, dass die nächsten Mutanten wieder ungefährlich sind müssen wir etwas tun. Eine Möglichkeit wäre, 8 Milliarden Menschen 2-4 Wochen einzusperren und keinerlei Kontakt zuzulassen. Dann würde der Virus keinen Wirt mehr finden und der Spuk hätte ein Ende. Ich befürchte das ist nicht umzusetzen.

Herdenimmunität?

Die andere Möglichkeit wäre eine Herdenimmunität von ca.70% zu erreichen, das könnte man über kurz oder lang wunderbar mit Corona Partys erreichen, aber dann müssen wir auch mit Verlusten von Familienmitgliedern oder Freunden rechnen. Oder 70% opfern sich und lassen sich impfen, um wieder ein normales Leben führen zu können. Mehr Möglichkeiten sehe ich derzeit nicht, außer wir bleiben ständig im Lockdown.

Diejenigen die nicht bereit sind für die Gemeinschaft und unser soziales Leben einzustehen, werden am Ende die Nutznießer sein, ohne etwas dafür getan zu haben. Ich bin Familienvater und selbst wenn ich bedenke hätte bzgl. der Impfung würde ich für meine Kinder als Beispiel voran gehen. Ich möchte das meine Töchter Werte vermittelt bekommen, die für ein Leben in einer Gemeinschaft wichtig sind.

Und wer sich dagegen entscheidet, was ich vollkommen akzeptiere, darf aber nicht erwarten von der Gemeinschaft das gleiche zurück zu bekommen wie diejenigen die auch etwas dafür tun. Und hier hört auch meine Toleranz auf, nur zu fordern, aber nicht bereit sein mitzuhelfen ist für mich keine Einstellung.

Das sind diejenigen die um die Arbeit bei einem Umzug einen großen Bogen machen, aber bei der Einweihungsfeier die ersten Gäste sein wollen. Da sage ich danke, darauf kann ich verzichten.

Moral der Unternehmen

Das Problem, das ich sehe, uns wird genau diese „nur ich bin wichtig“ Einstellung von den Unternehmensspitzen vorgelebt. Damit komme ich zu der vorher schon genannten Verteilung der Rettungsgelder und dazu zähle ich auch das Kurzarbeitergeld. Daimler hat 2020 den Gewinn um 50% gesteigert und zahlt jetzt 3,6 Milliarden an die Aktionäre aus. Finde ich super und freut mich, wenn unsere Autoindustrie so gut dasteht und ich freue mich auch für die Aktionäre, wenn sie in schwierigen Zeiten an einem Unternehmen festhalten. Jetzt kommt aber der Wermutstropfen. 700 Millionen sind unsere Steuergelder die wir und damit meine ich auch wir, schließlich ist das unser Geld das wir Daimler für die Kurzarbeit zur Verfügung gestellt haben.

Aus meiner Sicht hätte Daimler wirklich glänzen können, wenn sie gesagt hätten, 700 Millionen gehen zurück an den Staat und die Aktionäre erhalten noch 2,9 Milliarden. So ist es für mich ein gesellschaftliches Schmarotzertum von übelster Sorte. Mit der richtigen Entscheidung hätten sie ein Vorbild sein können, jetzt zeigen sie uns, dass sie wie Amazon und co. auch nur auf sich und nicht auf unsere Gesellschaft schauen.

Wie geht es anderen?

Ich bin da sicherlich derzeit etwas empfindlicher als diejenigen die nicht so extrem finanziell betroffen sind. Aber nur mal zur Einordnung, ich habe 2020 ca. 80% Umsatzverlust gemacht. Ich lebe von meinem ersparten und habe nach zwei Ablehnungen und hohen Kosten für meine Steuerberaterin diese Woche erst einen positiven Bescheid für meine Novemberhilfe bekommen. Da hört es sich wie Hohn an, wenn jemand seinen Umsatz um 50% steigert und gleichzeitig 700 Millionen vom Staat bekommt. Da läuft dann wirklich was schief und da meine ich nicht unbedingt nur die Politik, sondern die Entscheidungsträger in den Unternehmen. Man hätte als Daimler ja auch sagen können, wir gründen mit den 700 Millionen einen Hilfsfond für alle die durch die Lockdowns alles verloren haben.

Ich hoffe es fasst keiner als Rumjammern auf, mir geht es gut, weil ich viele Jahre vernünftig vorgesorgt habe. Vielen Menschen geht es aber nicht mehr gut und für die ist die Daimler Aktion, wie letztes Jahr auch schon BMW ein wirklicher Skandal.

Wir müssen lernen wieder vernünftig miteinander zusammenzuleben, da spiel die Moral von letzter Woche eine Rolle und natürlich auch die Toleranz. Auch wenn die nicht endlos sein kann. Ich freue mich daher auch über meine tolle Podcast Community, da wer mir zuhört vermutlich auch meine Werte mit vertritt und gegenüber seinen Mitmenschen so auftritt.