Gendergerechte Sprache
Ist geschlechtergerechte Sprache wirklich respektvoller als unsere bisherige Sprache? Wie wichtig ist es, jemand gendergerecht anzusprechen oder darf ich weitersprechen, wie ich es gewohnt bin?
In dieser Folge beleuchte ich nicht nur die korrekte Ansprache, sondern auch meine Einstellung dazu.
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Geschlechtergerechte Sprache
Textauszug – Transcription
Die geschlechtergerechte Sprache
Bei der geschlechtergerechten Sprache ist das Ziel alle Geschlechter gleich und respektvoll zu behandeln. Unter Geschlechter versteht man heute nicht nur Mann und Frau, sondern auch Trans Binär, Interbinär oder Nichtbinäre Personen. Ich möchte da gar nicht weiter darauf eingehen was es alles gibt, da mir hier das Fachwissen fehlt und es mir im Umgang mit anderen auch nicht wichtig ist, zu welcher Gruppe sich die Person zählt. Für mich sind alle gleich und somit kann ich zumindest wissentlich niemanden respektlos behandeln.
Das Thema ist auch nicht so neu wie viele glauben, es ist entstanden aus der Frauenbewegung in den 70ern. 1980 erschien dazu schon ein Buch zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs von vier Sprachwissenschaftlerinnen. Der Grund war damals, dass wenn man über eine Gruppe sprach den männlichen Begriff nahm. Also der Lehrer oder die Lehrer, aber nicht die Lehererinnen oder der Künstler oder bei Mehrzahl die Künstler und nicht die Künstlerinnen. Dies wurde oder wird als Ungleichbehandlung gesehen und seitdem gibt es viel Vorschläge wie man das anpassen bzw. ändern könnte. Nachdem wir aber alle unsere Sprache gewöhnt sind, hört sich dies alles für uns merkwürdig an und die Sprache wird dadurch eher holprig und manchmal vielleicht auch nicht mehr so eindeutig.
Das Ziel des Genderns
Das Ziel ist ja ein respektvoller Umgang und jetzt frage ich mich, was ist damit gemeint und ist es wirklich die geschlechtsneutrale Ansprache, die mich respektvoll handeln lässt?
Da bin ich ganz anderer Meinung. Respekt hat für mich sehr viel mit der inneren Einstellung zu tun und sehr wenig mit dem Außen. Ich kann hunderte Male ModeratorInnen, KassiererInnen oder Reinigungskräfte sagen, wenn ich den Menschen und das was er tut nicht respektiere, dann bringt uns das nicht weiter.
Das ist wie bei der sexuellen Einstellung, wenn ich die Lebensweise von anderen nicht respektiere, dann kann ich sie auch mit der schönsten Formulierung nicht respektvoll behandeln.
Ich kenne aufgrund der Showszene sehr viele homosexuelle und von einigen habe ich es erst Jahre später mitbekommen, weil mir die sexuelle Einstellung von Anderen einfach nicht wichtig ist. Es geht mich auch überhaupt nichts an, ich habe also keine Ablehnung oder Zuneigung und so ist es auch bei Frau, Mann oder Diverses und auch bei der Herkunft. In allen Gruppen gibt es Menschen mit denen ich lieber nichts zu tun haben möchte, genauso wie es Menschen gibt mit denen ich sehr gerne zu tun habe.
Und damit bin ich wieder beim Gendern, der einzig wirklich respektvolle Umgang ist aus meiner Sicht, wenn ich mir dazu keine Gedanken machen muss, sondern alle einfach gleich behandle.
Gendern im öffentlichen Fernsehen
Die Gesellschaft nötigt einen fast zum Gendern und ich fühle mich oftmals auch nicht wohl und füge die weibliche Form noch dazu, aber ich habe bei mir dann immer so das Gefühl, das ist künstlich und somit nicht echt. Gutes Beispiel sind dabei wieder die Talkformate auf ARD und ZDF. Eine Anne Will spricht jetzt von den KassiererInnen und den ÄrztInnen.
Geschlechtsneutrale Sprache in der Grammatik?
Ich finde es super, wenn wir respektvoll umgehen, aber ist das natürliche Geschlecht gleichzusetzen mit dem grammatikalischen Geschlecht? Wenn das so wäre, müsste man die Sprache komplett umbauen und neben der und die für die anderen Geschlechter noch einen weiteren Artikel. Das kann es ja wohl nicht sein, schließlich ist das für etwas sachliches. Klingt bescheuert, aber im Grunde gibt in unserer Sprache keinen korrekten Artikel für das dritte Geschlecht. Und auch eine Bezeichnung wie KundInnen, deckt aus meiner Sicht zwar Mann wie Frau ab, wo ist da tatsächlich das dritte Geschlecht. Für mich ist das nur eine Krücke.
Und laut unserer Sprache ist das generische Maskulin die richtige Personenbezeichnung. Also die Kunden, die Lehrer oder die Schüler. Und somit kann so eine Ansprache einer Gruppe überhaupt nicht respektlos sein, schließlich ist das in unserer Sprache so geregelt.
Für einen nicht Deutsch Muttersprachler muss auch völlig absurd sein, warum es das Messer, die Gabel und der Löffel heißt oder was ist an der Gabel weiblich bzw. am Löffel Männlich? Tut natürlich nichts zur Sache, das ist Grammatik und genau das ist auch bei einer Gruppenbezeichnung so, bei den Köchen sind sowohl die Köche wie auch die Köchinnen gemeint. Das hat nichts mit männlich oder weiblich zu tun, sondern das ist die korrekte Gruppenbezeichnung.
Nachteile und Uneindeutigkeiten der geschlechtergerechten Sprache
Ein großes Problem in der geschlechtergerechten Sprache ist oftmals auch das Verwässern des Inhalts. Mal ein Beispiel dazu:
„Ärzte betrachten den Therapeuten allenfalls als Tröster für ihre Patienten.“
Oder
„Ärztinnen und Ärzte räumen dem therapeutischen Beruf allenfalls eine tröstende Funktion ein.“
Es fehlt in der Aussage die Lebendigkeit das eine Person also der Therapeut jemanden tröstet. Es geht in der Gender Version nur noch um die Funktion in einem Job. Das ist auch genau das Spiel mit Bildern, mit der man und auch Frau ;-) die Zuhörer erreicht.
Mein Fazit
Ich werde auch weiterhin alle Menschen respektvoll behandeln, allerdings nicht in irgendeiner gekünstelten Form, sondern in meiner Muttersprache. Ich würde auch jedem und jeder empfehlen nicht so sehr zu überlegen was man sagt, sondern viel mehr wie man es sagt. Wir Menschen spüren ob jemand hinter dem steht was er sagt und was hilft es, wenn jemand zwar durchgehend die Innen anfügt, aber hinten rum die Frauen auflaufen lässt und sie nicht gleich behandelt?
Während ich die Inhalte zusammenfasste für diesen Podcast, habe ich jetzt auch entschieden, dass auf meiner neuen Seite das Gendern leider ausfallen muss. Für mich hat es mehr Krücken als Vorteile, daher entscheide ich mich bewusst dagegen.
Aus meiner Sicht ist Sprache und natürlich der richtige Einsatz von Sprache der Schlüssel zum Erfolg, allerdings nicht künstlich eingesetzt, sondern emotional intelligent und daher kommt in den nächsten Wochen auch mein Kurs zur emotional intelligenten Kommunikation raus. Um Erfolg im Leben zu haben reichen Regeln alleine nicht aus, man benötigt auch das Fingerspitzengefühl um sie zielgerichtet einsetzen zu können. Bei einem Vortrag für die feministische Partei – die Frauen, die gibt es wirklich, würde ich selbstverständlich auch meine Sprache anpassen. Nicht weil ich mich anbiedern würde oder ich einen Auftrag bekommen würde, sondern weil es der Gruppe vermutlich sehr wichtig ist korrekt, also aus ihrer Sicht korrekt angesprochen zu werden. Anders wäre es bei einer Anfrage einer rechten Partei, ich würde mich nicht anpassen, weil hier die Grenze meines Respektes gegenüber anderen Menschen überschritten wäre.