Was bedeutet Reichtum?
Macht Geld glücklich?
Macht Geld glücklich?
Ist Besitz der entscheidende Punkt für Reichtum? Diese Frage sollte man sich vor allem dann stellen, wenn man sich gerne mit Nachbarn und Freunden vergleicht. Reichtum ist aus meiner Sicht viel mehr und jeder hat die Chance auf die eigene Art reich zu sein.
In diesem Podcast erkläre ich, wie ich mit dem Thema umgehe und wie mein Weg aussieht um mich persönlich reich zu fühlen.
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Das heutige Thema hat mich in Facebook regelrecht angefallen. Ich bekam einen Beitrag empfohlen mit einem Bild, mit folgender Aussage: „Die zwei größten Lügen unserer Zeit sind, dass Armut grundsätzlich selbst verschuldet und Reichtum grundsätzlich selbst erarbeitet ist.“
Ja, mit sowas generiert man Aufmerksamkeit und vor allem Interaktivität, schließlich stimmt das natürlich schon aufgrund der Aussage „grundsätzlich“. Natürlich kann jemand unverschuldet arm werden und es kann auch jemand unverhofft auf einmal reich werden. Das muss noch nicht mal das Erbe der Großtante sein, es könnte auch ein Lottogewinn sein. Also ist die Aussage aus meiner Sicht einfach nur langweilig, weil sie gar nichts aussagt.
Jetzt kommt aber der spannende Teil, diese aus meiner Sicht nachsagenden Aussage, führt dazu, dass es mehr als 1000 Kommentare in 2 Tagen gibt und fast 10.000 den Beitrag geteilt haben. Und bei den Beiträgen fängt es erst an lustig zu werden, also nur, wenn man nicht heulen muss.
Mal ein paar Auszüge von Glaubenssätzen die viele Menschen mit sich rumtragen „Mein Vater sagte immer, mit ehrlicher Arbeit ist noch niemand reich geworden.“ oder „Wer nichts erheiratet und erbt, bleibt ein armer Mensch bis er stirbt.“ Noch besser „hinter jedem Reichtum steckt gewöhnlich ein Verbrechen.“
Ich könnte hier noch 20 Minuten Beispiele vorlesen, möchte Euch aber damit nicht langweilen und ehrlich gesagt finde ich es nur traurig, dass die meisten ihre eigenen Reichtümer überhaupt nicht erkennen.
Bei unseren Reisen in Südafrika waren Menschen reich, wenn sie eine Lehmhütte und ein klappriges 30 Jahre altes Auto hatten. Was läuft also hier falsch?
Was bedeutet eigentlich Reichtum? Mal die Erklärung aus Wikipedia:
„Reichtum bezeichnet den Überfluss an gegenständlichen oder geistigen Werten. Es gibt jedoch keine allgemeingültige Festlegung, da die Vorstellung von Reichtum von kulturell geprägten, subjektiven und zum Teil höchst emotionalen bzw. normativen Wertvorstellungen abhängt. In den modernen Industriestaaten wird Reichtum häufig ausschließlich quantitativ auf Wohlstand und Lebensstandard bezogen, obwohl er sich tatsächlich nicht auf materielle Güter reduzieren lässt.“
Eigentlich brauche ich überhaupt nicht mehr weiterreden, es ist klar, wir laufen in eine falsche Richtung. Der Nachbar hat einen Mährobotor, wie leistet er sich das? Ich kaufe mir auch einen und einen Whirlpool, damit klar ist, wer reicher ist.
Die anderen trugen Markenklamotten in der Schule, ich musste immer die Turnschuhe mit den zwei Streifen tragen. Das ist als Kind nicht ganz einfach. Ich wuchs aber dafür nicht im Hochhaus auf und im Sommer ging es 3 Wochen nach Jugoslawien zum campen, während die anderen im Schatten der Hochhäuser rumhingen. Was ist jetzt wirklich Reichtum? Vermutlich beides, drei Steifen zu haben war genauso Reichtum wie in den Urlaub zu fahren. Das Problem ist, wir vergleichen uns ständig und sehen immer die positiven Seiten bei den anderen, aber nicht was dahintersteckt und wo andere sparen müssen.
Ich ließ mal vor, was ich unter den Beitrag geschrieben habe, noch bevor ich den Podcast dazu gemacht habe:
„Natürlich wird man nie reich, wenn man nur auf andere schaut. Ich bin unglaublich reich, ich habe eine liebe Frau zwei tolle Töchter und ich genieße mein Leben. Mehr Reichtum geht nicht“
Natürlich wird jetzt vielleicht der eine oder andere denken, der hat leicht reden, hat ein Haus und fährt einen Tesla. Aber das war bei mir nie das Ziel, ich komme aus einer typischen Arbeiterfamilie, habe einen Realschulabschluss und eine Ausbildung zum Fernmeldehandwerker. Ich war auch in dem Job glücklich und ich hatte einen Kollegen, der wollte mit 30 Jahren Millionär sein, ich traf ihn viel später mal als Taxifahrer. Ich habe kein Geld und keinen Besitz angestrebt, sondern ich war immer mit dem zufrieden was ich hatte und ich war lustiger weise auch immer mit meinem Gehalt zufrieden. Wenn ich nicht damit zufrieden gewesen wäre, wäre es im nächsten Monat auch nicht mehr gewesen, also warum dann ärgern?
Für mich steckt Reichtum in uns selbst, wer zufrieden ist, mit einem Einzimmer Apartment und Pizza von Lieferando und seine Zeit lieber mit philosophischen Texten oder mit Ballerspielen verbringt und genau das macht, was er möchte, der ist für mich reich. Arm sind für mich die Menschen, die ihre Zeit damit verbringen müssen um ihre Grundbedürfnisse überhaupt decken zu können und arm sind gleichzeitig auch die Menschen die immer den anderen hinterherrennen und glauben, sie müssen auch den Besitz des anderen zu haben.
Ich gönne jedem seine Villa in Grünwald, mir reicht unser kleines Häuschen um zufrieden zu sein. Ich wäre nicht bereit, mehr zu arbeiten um ein größeres Haus oder einen größeren Grund zu besitzen. Ich würde auch nicht für einen Porsche oder Ferrari mehr arbeiten wollen. Ich verstehe aber, wenn das von jemanden sein Traum ist, aber bitte nicht, nur um den fetteren Karren vor dem Haus stehen zu haben. Achja und Tesla fahre ich vor allem, weil ich mir kein teures Auto leisten kann oder möchte und aus meiner Sicht man derzeit nicht günstiger fahren kann, sofern man eine günstige Lademöglichkeit hat. Mich kostet der Tesla nicht mehr, sondern ich spare mir mehr als 2.500,- im Jahr damit und das ist Geld, für das ich nicht arbeiten muss.
Wir hatten dabei eine ziemlich lange Diskussion in der Familie, da der Wagen nach viel mehr ausschaut als er tatsächlich wert ist und wir nicht wollen, dass unsere Töchter wie Snobs daherkommen, wenn sie mit dem Wagen fahren. Mittlerweile ist das Wissen, der Tesla kostet nicht mehr als ein Golf auch schon bei vielen angekommen, aber wir haben daher letztes Jahr sehr lange überlegt und wir wollten uns dann nicht von außen vorschreiben lassen unauffällig zu sein. Das klingt eigentlich extrem dumm, aber das war schon zu meinen Vertriebszeiten mein Vorgehen. Lieber Understatement als angeben.
Ich durfte ab 1996 Geschäftswägen fahren, ich war damals gerade 27 und ich hätte auch einen Mercedes oder BMW nehmen können. Mein erster war aber ein braver Passat, danach ein A4. Erst mit 40, habe ich dann mit einem BMW X3 das erste mal eine höhere Klasse genommen. Für mich war der Zeitpunkt gekommen für mich zu sagen, den habe ich mir jetzt verdient. Einige jüngere Kollegen haben ja schon bald verächtlich auf mich runtergeschaut mit ihren Autos, aber ich wollte noch nie mehr zeigen, als ich war und ich fand es einfach merkwürdig bei meinen Kunden mit einem dicken Mercedes zu erscheinen in dem Alter. Ich empfand den Passat und den A4 schon als besonders und als Reichtum.
Heute tue ich mich sehr schwer Tipps zu geben, schließlich soll jeder so leben wie er selbst möchte und wenn jemanden wichtig ist mit 25 eine Mercedes E-Klasse zu fahren, dann ist es sein oder auch ihr Weg. Das ist für mich auch zu 100% in Ordnung, ich finde es toll, dass jeder so leben kann wie er möchte. Allerdings möchte ich mit dieser Folge auch anregen mal darüber nachzudenken, wie viel Reichtum ich schon besitze, also nicht in Euro, sondern, vielleicht in Freunden, einem Hobby dem ich nachgehe, der Familie, der Partnerschaft oder auch nur die vielen Berge die ich schon erklommen habe. Die Liste kann jeder für sich endlos weiterführen.
Wir hatten gestern mit Freunden ein paar Südafrika Bilder angeschaut und bei einem Bild, wo ich in einem Nationalpark mit unserer jüngeren Tochter auf dem Berg sitze und nach unten schaue und diese unglaubliche Weite genieße, meinte ich, dass ist für mich der schönste Platz auf der Erde. Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn ich das Bild anschaue, da ich das Gefühl hatte, hier oben bin ich komplett frei von allem. Sozusagen der perfekte Moment. Meine Tochter saß neben mir und meinte, ja war OK, aber auch ein wenig langweilig. Es war halt nur mein perfekter Moment. Ich werde das Bild am Sonntag den 12.September auf Instagram und Facebook posten und wer Lust hat kann es sich gerne mal anschauen. Für mich ist das Reichtum!
Also mein Tipp, schau dir alles an, was du machst, vor allem gerne machst und genießt und überlege auch wie du das weiter ausbauen kannst, also beispielsweise mehr Ausflüge mit der Familie und dann entscheide für dich, wie wertvoll es ist. Und wenn es in deiner Bewertung ganz oben steht, dann bist du reich!
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht, mir ist natürlich vollkommen klar, dass wir auch in Deutschland viele Menschen haben, die sich entweder mit mehreren Jobs oder sehr wenig Geld oder gleich beidem so durchschlagen und gerade, wenn auch Kinder betroffen sind, macht mich das auch betroffen. Allerdings kenne ich auch zwei, die sich so durchschlagen, sich kaum etwas leisten können, aber ihre freie Zeit einfach genießen, weil sie eben nur arbeiten, wenn sie unbedingt müssen oder Spaß daran haben etwas zu machen. Es gibt also auf das gleiche Problem immer verschiedene Sichtweisen.
Hierzu vielleicht noch eine kleine Geschichte aus Südafrika, ich, bzw. auch wir als Familie haben sehr gerne Kontakt zu Einheimischen und beobachten auch sehr gerne und gerade in Südafrika ist der soziale Unterschied in manchen Teilen sehr groß und das merkt man auch. Dort wo die Bevölkerung gemischt ist mit schwarz und weiß, ist eine höhere Unzufriedenheit zu sehen, als in rein schwarzen Gegenden. Wir waren auch einen Tag im fast rein schwarzen Swaziland und obwohl dort die Armut viel größer ist und jeder vierte HIV Positiv ist, hatten wir die Lebensfreude regelrecht aufgesaugt. Dort geht es um jeden Bissen den man zum Essen bekommt und trotzdem war eine ganz andere Stimmung in der Bevölkerung als in den gemischten Städten wo arm und reich aufeinander trifft. Dies zeigt mir, man fühlt sich nur arm, wenn jemand mehr hat als man selbst und heute findet man immer noch jemanden der mehr hat als man selbst. Aber eines verspreche ich, dieser Blick auf andere macht nicht glücklich.