Selbstreflexion
Was macht mich aus?
Was macht mich aus?
Nur durch Selbstreflexion ist es uns möglich unser Verhalten und unsere Entscheidungen bewusst zu überprüfen und damit unsere Persönlichkeitsentwicklung voran zu treiben. In dieser Folge erzähle ich dir, wie ich dabei vorgehe und was dies auch mit diesem Podcast zu tun hat.
Das Buch findet ihr hier: John Strelecky – The Big Five for Live
Den Podcast Dialoge mit dem Unterbewusstsein können Sie ganz einfach und völlig kostenfrei abonnieren.
Ich spreche in diesem Podcast sehr häufig über unser unbewusstes, aber auch bewusstes Handeln. In der Regel läuft aber alles mehr oder weniger automatisch ab. Wir bekommen einen Reiz und reagieren vollautomatisch, also unbewusst. Wenn ich diese Reaktion jetzt hinterfrage, dann ist es eine Selbstreflexion. Ich überlege also bewusst, warum ich so reagiert habe.
Warum ist das so wichtig? Mit diesem Wissen kann ich entscheiden, was ich möchte und was nicht und wie ich zukünftig reagiere auf den gleichen Auslöser. Ich muss dafür aber mein Unterbewusstsein mit neuen Informationen füttern.
Ich neige dazu, zu viel zu essen oder zu viele Süßigkeiten. Ich denke darüber auch nicht nach, sondern ich stopfe es unkontrolliert in mich hinein. Ich denke ein paar könnten das Problem kennen. Dieser Prozess läuft unbewusst ab, mir schmeckt es, ich esse weiter, obwohl ich schon satt bin. Ich mag was Süßes, also hole ich mir etwas und esse es, bis es leer ist. Ich weiß nicht besonders intelligent, aber ich habe auch noch nie behauptet ich wäre intelligent.
Aber jetzt kommt die intelligente Handlung! Nach einiger Zeit stelle ich fest, oh, da sind jetzt 5kg mehr auf der Waage oder die Hose passt nicht mehr oder ich schnauf schon bei einem Stockwerk Treppensteigen. Das kann man hinnehmen oder man fragt sich spätestens jetzt, woher kommt das? Ich reflektiere also mein Verhalten.
Schnell wird klar, hier stimmt was nicht. In meiner Selbstreflexion gibt es jetzt zwei mögliche Ursachen, entweder ich nehme zu viel Nahrung auf oder ich verbrenne zu wenig. Auf deutsch, ich bewege mich zu wenig. Manche würde vielleicht noch sagen ich wäre zu klein für mein Gewicht, aber ich denke das kann man mal außen vorlassen, wie sähe es aus, wenn wir immer weiter in die Höhe statt in die Breite wachsen würden.
Was mache ich, wenn ich satt bin oder wenn ich Lust auf etwas Süßes bekomme? Möchte ich weiter jeden Tag eine Tafel Schokolade essen, dann muss ich jeden Tag eine Stunde laufen, um die Kalorien zu verbrennen oder ich muss einen Weg finden eben keine Tafel Schokolade zu essen. Beides sind bewusste Entscheidungen, die ich dann umsetzen kann.
Dies war nur ein Beispiel um zu verstehen. Das gleiche Verhalten können wir tagtäglich nutzen in der Kommunikation mit unseren Kollegen, dem Chef, den Mitarbeitern usw. Wir haben die Fähigkeit zu hinterfragen ob das was ich gerade mache oder wie ich auf den anderen reagiere auch richtig ist. Ich kann mich hinterfragen und wirklich intelligent ist es dann auch, die eigene Meinung zu wechseln falls ich falsch liege.
Natürlich ist es viel bequemer nicht nachzudenken, nicht zu reflektieren und immer so weiterzuleben. Aber möchte man das? Ich amüsiere mich da immer köstlich über die Gegner der Elektro Mobilität. Die haben mal in einem wahrscheinlich von der Autoindustrie gesponserten Beitrag gehört, dass Kobalt ausschließlich von Kindern im Kongo ausgegraben wird und daher an jedem E-Auto Blut hängt. Dieses Wissen ist natürlich eine Katastrophe, schließlich möchte man nicht, dass Kinder sterben müssen für den eigenen Fahrspaß und solche Meldungen brennen sich tief in das Unterbewusstsein ein und man reflektiert überhaupt nicht, dass man schon immer Kinderarbeit unterstützt. Auch ein Verbrenner benötigt Kobalt und auch jede Batterie die man für Tablet, Smartphone und was auch immer einsetzt. Ganz zu schweigen, dass Kobaltabbau sicher nur ein kleiner Teil der Kinderarbeit ist. Die Arbeiten auf Tabak, Kaffee und Kakaoplantagen mit zum Teil sehr giftigen Chemikalien oder 12 Stunden am Tag in Fabriken für unseren Wohlstand. Wenn man darüber nachdenkt, dann reflektiert man wieder die eigenen Verhaltensweisen und überlegt sich beim nächsten mal vielleicht Fairtrade Schokolade oder Kaffee zu kaufen. Und auch manche E-Auto Hersteller haben so eine Selbstreflexion gemacht und Verträge mit Minen geschlossen, wo es keine Kinderarbeit gibt. Warum hat das die alte Autoindustrie noch nicht längst gemacht? Genau, weil es niemanden interessiert hat, genauso wenig wer eigentlich die Jeans genäht hat die ich gerade trage und wieviel Wasser dafür benötigt wurde.
Wasser ist nämlich der nächste Vorwurf der E-Gegner, leider auch sehr unreflektiert. In Chile wird Salzwasser aus dem Wüstenboden gepumpt um Lithium zu gewinnen. Die Menge Wasser die man für einen 64kwh Akku benötigt hat Maximilian Fichtner vom Helmholtz-Institut in Ulm in das Verhältnis zu anderen Produkten gesetzt. Man benötigt für den Akku 3.840Liter Wasser, schon 11 Avocados, 300 Gramm Rindfleisch oder 35 Tassen Kaffee liegen über diesen Wert. Über eine Jeans möchte ich gar nicht sprechen, die benötigt ungefähr dreimal so viel Wasser als der Akku in der Herstellung. Und nicht zu vergessen Öl benötigt für Förderung bis zum Kraftstoff an der Tankstelle auch 2-3Liter Wasser pro Liter Benzin bzw. Diesel.
Es wäre also ein Argument für die Akkus, wenn nicht in der Wüste Chiles Menschen leben würden, die nicht mehr oder kaum noch von ihrer Landwirtschaft leben können. Auch das ist eine Reflexion, dass nicht die Zahlen alleine eine Rolle spielen, sondern das dahinter auch Schicksale stehen.
Ich möchte hier keine Moralpredigt abhalten, sondern nur aufzeigen, dass viele Sachverhalte viel komplexer sind als wir glauben und dann müssen wir reflektieren, um Klarheit zu erreichen. Und das wäre heute eigentlich so einfach, für fast alles gibt es Studien die man im Netz finden kann und im Anschluss kann ich für mich entscheiden ob mein Verhalten richtig ist und viel wichtiger noch, ich darf nicht mein Verhalten auf andere produzieren. Wenn ich nur noch Fairtrade Kaffe oder Schokolade zu mir nehme, dann wäre das meine Entscheidung, ich kann und darf nicht verlangen, dass dies alle so tun. Hier ist manch ein Veganer oder Vegetarier gefährdet seinen Lebensstil als den einzig richtigen darzustellen. Wobei ich das Gefühl habe, dies ist deutlich besser geworden, die Belehrungen von vor 20 Jahren habe ich schon länger nicht mehr gehört.
Das gleiche gilt für die E-Mobilität. Auch wenn es für uns perfekt ist und wir auch unseren Zweitwagen umstellen wollen, gibt es immer noch viele Gründe, warum es nicht für jeden passt. Wer allerdings Pendler ist und einen Stellplatz hat wo er laden kann, dem würde ich empfehlen sich mal damit zu beschäftigen und nicht nur die Anschaffung sehen, sondern die Kosten auf die nächsten 5 Jahre umlegen.
Ich würde sagen möglichst oft! Wenn ein Gespräch nicht so gelaufen ist, wie gewünscht, frage dich warum. Es liegt nicht immer alles am anderen, sehr häufig ist man selbst Teil des Problems. Die großen Überlegungen kann man wunderbar beim Entspannen oder beim Spazieren Gehen abarbeiten. Bei Zweitem kommt noch zusätzlich Sauerstoff ins Gehirn. Außerdem kann man auch mal was schriftlich gegenüberstellen, um zu einem Ergebnis zu kommen. Das können Zahlen wie auch Vor- und Nachteile sein. Wer den Sound seines V8 Motors liebt, der wird über 200,- Ersparnis vielleicht nur lächeln. Das muss jeder für sich selbst reflektieren und dann mit dieser Entscheidung auch leben, bis er neu reflektiert.
Ich habe mir meine Wünsche schon fast alle erfüllt, eigentlich schon übererfüllt, also müssen neue Träume und Wünsche geschaffen werden um weiter zielstrebig zu bleiben.
In meinen Coachings in meinem Seminar zur emotional intelligenten Kommunikation, kommen wir immer wieder auf neue Herausforderungen und Ziele und wie man die erreichen kann. Ich finde das super, da dies schließlich nur das Ergebnis einer besseren Kommunikation ist. Mit sich selbst und auch mit anderen. Und wenn ich auf etwas eine Antwort weiß, dann auf das wie man glücklich und erfolgreich lebt.
Ich denke, das sind genügend Beispiele welche Fragen man sich stellen kann und Ihr könnt selbst ein wenig darüber nachdenken.
Ich habe, wie schon zu Beginn erwähnt, auch etwas reflektiert. Es geht um diesen Podcast. Ein netter Hörer hat mir geschrieben, dass der Podcast zu politisch wird und ich muss ihm da natürlich recht geben, da ich immer mehr auch meine Meinung weitergebe und ich tue mich schwer hier eine Entscheidung zu fällen wie es weitergeht. Zum einen auf Fakten beruhende Information und Hilfestellung oder mein doch sehr persönlicher Weg. Ihr erlebt hier zu 100% Alexander Schelle. Ich verstelle mich nicht und ich habe mittlerweile auch die Fassade abgelegt und Ihr erfahrt unheimlich viel über mich und meine Einstellung. Das dies nicht jedem gefällt ist mir natürlich klar. Ich habe nicht die Erwartung, dass mich und meine Meinung jeder mag. Die Alternative wäre wieder mehr auf reine Fakten zu gehen und dass ich mich wieder mehr in den Hintergrund begebe und als Sprecher agiere und nicht als Person.
Wer dazu eine Meinung hat und eventuell auch Vorschläge für neue Folgen, darf mich sehr gerne anschreiben. In der nächsten Woche gibt es auch gleich mal was anderes, da ich ein spannendes Interview mit Maxim Mankevich für euch habe.